So reagiert das netz
Nun hatten Rezo und über 90 andere Youtuber vor der Wahl dazu aufgerufen, nicht die Regierungsparteien (oder die AfD) zu wählen (Wir haben berichtet). Es wäre gewagt, das schlechte Abschneiden der Union bei jungen Menschen jetzt allein auf diesen Aufruf zurückzuführen oder die “Zerstörung der CDU” zuvor. Das sind eher Symptome denn Ursachen für die frustrierten Jungwähler*innen. Aber CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich an diesem Aufruf dennoch gestört.
Wie AKK nach der #Europawahl2019 über “klare Meinungsmache” philosophiert und ein offensives Angehen ankündigt. #RezoVideo #RezoEffekt #Vernunft pic.twitter.com/pxAvigsmUV
— MdB des Grauens (@MdBdesGrauens) May 27, 2019
Kramp-Karrenbauer meinte, hätten 70 Zeitungsredaktionen vor einer Wahl so einen Aufruf gestartet hätte man das als “klare Meinungsmache vor Wahlen” eingestuft. „Was sind Regeln aus analogen Bereich und welche Regeln gelten auch für den digitalen Bereich.“ Was sie damit gesagt hat: Sie findet es nicht in Ordnung, dass Influencer im Internet ihre Unzufriedenheit mit der (z.B. Umwelt-)Politik einer Partei derart äußern. Viele verstehen zu Recht darunter einen Aufruf zur Beschneidung der Meinungsfreiheit und der Zensur. Unser Kommentar zum Thema:
Kramp-Karrenbauer fordert Zensur? Die wahnwitzigen Reaktionen der CDU auf die Wahl
Doch wir sind nicht die einzigen, die den Vorstoß kritisierten, hier die 10 besten Reaktionen auf die Forderung:
1.)
AKK erwägt Regulierung der Meinungsäußerung.
Oder in anderen Worten:
Die Frau, die die Ehe für alle in Verbindung mit Inzest und Polygamie gesetzt hat, will nicht, dass jeder jeden Scheiß sagen darf. #Zensur
— extra3 (@extra3) May 27, 2019
2.)
Jugendliche: Bitte zerstört das Internet nicht mit Artikel 13
CDU:?
Jugendliche: Bitte kümmert euch um das Klima & nehmt uns ernst
CDU:?
Jugendliche: Gut, dann wählen wir andere & machen auf euer Verhalten aufmerksam
CDU: ?? Das Problem ist die Meinungsfreiheit!#Zensur
— Elaine Marley (@Mrs_Marley) May 27, 2019
3.)
Widerspruch in der Sache ist nicht Wahlkampf und muss folglich auch nicht reguliert werden. Diesen Widerspruch darf jede und jeder leisten. Egal, ob im Leitartikel, auf YouTube oder am Stammtisch. Verkneife mir als guter Demokrat alle DDR-Vergleiche…https://t.co/oY6ek1NTDq
— Kevin Kühnert (@KuehniKev) May 27, 2019
4.)
Das ist jetzt, glaube ich, ein ganz guter Moment, zurückzutreten, Annegret.
— Ralph Ruthe (@ralphruthe) May 27, 2019
5.)
Aber kaum entblößen ein paar engagierte Kids die komplette technische, inhaltliche und formelle Ahnungs- und Wehrlosigkeit ehemaliger Volksparteien im digitalen Raum, kramt “die Mitte” weinerlich im autoritären Werkzeugkoffer.
Es wird spannend.
— Jan Böhmermann ? (@janboehm) May 27, 2019
6.)
Wenn die #Zensur wiederkommt, wird sie nicht sagen: “Hallo, ich bin die Zensur”.
Sie wird sagen: “Hallo ich bin die Annegret und wir sollten Meinungsäußerungen im Netz vor #Wahlen regulieren.”
— Ardubancel Quazanga (@quazanga) May 27, 2019
7.)
Es ist absurd mir etwas zu unterstellen, das ich gleich noch mal wiederholen werde, nur mit anderen Worten.
Ich verstehe Artikel 5 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland nicht.
Herzlichst
Ihre nächste
Bundeskanzlerin pic.twitter.com/poRlrM0GFc— Nicht Chevy Chase (@DrWaumiau) May 27, 2019
8.)
Was die CDU nach der massiven Kritik tun könnte:
1. Kurs bei Klimapolitik korrigieren.
2. Zukunftsinteressen junger Menschen endlich ernst nehmen.Was die CDU tut:
Kritiker beleidigen, Einschränkung der Meinungsäußerung erwägen.Kaum zu glauben. #Zensur #Rezo
— Jamila Schäfer (@jamila_anna) May 27, 2019
9.)
Als 2015 zahlreiche Prominente zur Wahl der CDU mit nicht belegbaren Aussagen und ohne Fakten aufriefen, da hat @akk komischerweise keine Regulierung von Meinungsäußerungen gefordert. pic.twitter.com/HsyOd0qqR4
— Tino Hahn (@Tino_Hahn) May 27, 2019
10.)
Gestern Abend bin ich noch davon ausgegangen, dass das Wahlergebnis ein Denkzettel für die #CDU ist und sie für die Mitte wieder wählbar wird. Nach dieser Äußerung der Vorsitzenden kann ich aber nicht mehr verantworten, CDU-Mitglied zu sein. Ich trete aus. https://t.co/Ko12AxyEwb
— Christian Säfken (@Saefken) May 27, 2019
Artikelbild: Screenshot twitter.com