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Peinlich! AfD Niedersachsen täuscht über Ausladung durch Gastwirt

von | Sep 18, 2024 | Aktuelles

Peinlich, was bei der AfD Niedersachsen Anfang September abging: Die familienpolitische Sprecherin der AfD der Landtagsfraktion Niedersachsen, Vanessa Behrendt, musste einen Stammtisch absagen. Weil der Gastwirt, in dessen Lokal dieser stattfinden sollte, nach eigener Aussage offenbar keine AfD-Veranstaltung bei sich im Haus haben wollte und nicht gewusst hatte, was wirklich geplant war. Was machte die AfD Niedersachsen jedoch daraus? Das, was sie immer macht: Sie täuscht. Sie behauptete, die Veranstaltung sei wegen „Bedrohungen aus dem linken Spektrum“ abgesagt worden. Welche denn?

Lügen: der einzige Ausweg aus dem gekränkten AfD-Ego?

Eine kurze Rekonstruktion: Am 06. September sollte ein Stammtisch des AfD-Kreisverbands Hildesheim mit queerfeindlicher Propaganda in der Gaststätte Lemmy’s in Duingen (Landkreis Hildesheim, Niedersachsen) stattfinden. Nachdem der Gastwirt jedoch erfahren hatte, dass es sich bei dem angemeldeten Stammtisch um eine AfD-Veranstaltung handelte, lud er sie wieder aus, wie man öffentlich erklärt hat. 

Screenshot Lemmy’s 

Eine lobenswerte Haltung, für die es natürlich Anfeindungen der rechten Feinde der Meinungsfreiheit gibt. Bei Lemmy’s haben sie erkannt, dass jede öffentliche Veranstaltung die AfD nur stärkt, weil sie dadurch als „normale“ Partei wahrgenommen wird und nicht als Rechtsextremisten, die sie eigentlich sind.

Nun fiel der AfD Niedersachsen aber nichts Besseres ein, als über die Absage der Veranstaltung zu täuschen, wie MdL Vanessa Behrendt selbst:

Screenshot Twitter

Dumm nur: Es gab offenbar keine „massiven Bedrohungen aus dem linken Spektrum“. Das hatte sich die familienpolitische Sprecherin anscheinend einfach ausgedacht. Ihr einziger Beleg scheint zu sein, dass ein Protest gegen ihre queerfeindliche Veranstaltung angekündigt wurde. Für die AfD sind andere Meinungen offenbar eine “Bedrohung”. Das würde einiges erklären.

Gegenproteste sind nur für Faschisten eine Bedrohung

Halten wir also fest: Der Grund dafür, dass die AfD-Veranstaltung abgesagt werden musste, war die Ausladung des Gastwirts. Belege von „massiven Bedrohungen“ bleibt sie schuldig. Von mehreren zivilgesellschaftlichen Organisationen gab es im Vorfeld der AfD-Veranstaltung Aufrufe zu einer Protestkundgebung in Duingen – diese fand, nachdem die AfD vom Gastwirt ausgeladen wurde, trotzdem statt. Die Hildesheimer Allgemeine schreibt dazu:

„Nach Polizeiangaben nahmen an der Versammlung in Duingen 30 Menschen teil. Die Antifa, die Omas gegen Rechts und das Bündnis gegen Rechts hatten dazu aufgerufen. Die Demo dauerte eine Stunde. ‘Insgesamt verlief alles positiv und störungsfrei’, teilte die Polizei mit.“

Beschimpft und mit der Nazi-Keule angegriffen wurde in den Kommentarspalten übrigens der Veranstalter, weshalb er die Kommentare schließen musste, weil keine konstruktive Diskussion mehr stattfinden konnte. So viel dazu, wer hier “die Guten” sind.

Fazit: AfD spielt die Opferrolle-Karte und macht sich damit lächerlich

Was lernen wir also aus der für die AfD sehr peinlichen Geschichte aus Niedersachsen? Wenn Menschen eine andere Meinung haben, die Rechtsextremen nicht bei sich haben wollen oder frei gegen sie demonstrieren wollen, scheint die AfD das als “Bedrohung” zu sehen. Oder sie lügt eben einfach, damit wir die Täter der AfD für die Opfer halten.

Damit sie nicht öffentlich eingestehen muss, dass sie unerwünscht ist. Sie lügt ja immer, dass sie für das “Volk” sei. Dumm nur, wenn das “Volk” sie gar nicht mag. Sie denkt sich dann offenbar Bedrohungen aus, um nicht zuzugeben, dass sie selbst die Bedrohung ist. Und zwar für unsere Demokratie und für alle demokratisch-freiheitlichen Werte, die wir in Deutschland immer noch genießen. 

Artikelbild: Julian Stratenschulte/dpa; Screenshots twitter.com/facebook.com