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AfD-Politiker posiert auf Holocaust-Mahnmal & nennt es “Öffentliches Klo”

von | Okt 10, 2022 | Aktuelles

Die AfD ist am Samstag in Berlin aufmarschiert und hat sich wieder einmal nicht mit Ruhm bekleckert. Nicht nur beim Holocaust-Mahnmal. Trotz des Mottos “Unser Land zuerst” wurden auf der Demonstration mehrfach Russland- und Reichsflaggen gehisst. Ist man die Alternative für Deutschland oder Russland? Genaues wissen die Teilnehmer:innen dieser Demonstrationen offenbar selbst nicht. Hier ein Foto, das wir auf der Demo geschossen haben:

Wie immer gab es auch Übergriffe auf Journalist:innen – und auch Hitlergrüße wurden gezeigt:

Den Vogel schoss jedoch ein AfD-Funktionär aus Thüringen ab, Holger Winterstein. Am Rande der Demo der rechtsextremen Partei posierte er triumphierend auf dem Holocaust-Mahnmal.

AfD posiert triumphierend auf Holocaust-Mahnmal

Es gibt bekanntlich für alles Grenzen. Die AfD will ihr Land den Interessen des Diktators Putin unterwerfen, greift Medienvertreter:innen ebenso an wie die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Dieser Rechtsextremist aus Thüringen jedoch überschreitet nochmals tolerierbare Grenzen. Holger Winterstein fand es eine tolle Idee, einen Triumphpost in den sozialen Medien hochzustellen. Auf dem Holocaust-Mahnmal posierend schrieb er “Der Zeitgeist ist nur eine kurze Erscheinung”.

Heftiger wird es, wenn man den Kontext betrachtet. Wenn jemand auf den Gräbern der ermordeten Juden Europas von “Ohne Umweg, über die hochverdiente Hölle, ins Nirvana” spricht, hat das unglaubliche Implikationen. Er schrieb auch: „Bald wird es Mahnmale gegen dumme und Volks- und heimatfeindliche Politik geben müssen“, was juristisch betrachtet durchaus eine Holocaust-Relativierung darstellen könnte.

Darauf zu Recht heftig kritisiert, rechtfertigt Winterstein sich allen Ernstes damit, er sei nicht auf einer Sehenswürdigkeit gestanden, sondern “nur auf Bauklötzen” und das Denkmal würde ohnehin als “öffentliches Klo” benutzt.

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Diese Aktion geht selbst der “erwiesen rechtsextremen” AfD in Thüringen zu weit

Sich jedoch auf das Holocaust-Denkmal der ermordeten Juden zu stellen und etwas von der Überwindung des Zeitgeistes durch das Volk zu sprechen, ist selbst für den faschistischsten Landesverband der AfD in Thüringen über das Ziel hinausgeschossen. Das ist der Landesverband des Faschisten Höcke, der “gesichert rechtsextrem” ist (Quelle). Der Landesverband hat auf Twitter “Konsequenzen” angekündigt.

Da hat jemand seine Gesinnung wohl versehentlich zu deutlich durchscheinen lassen? Inzwischen sind Foto und Stellungnahme gelöscht worden. Winterstein behauptete, sein Foto sei “missverstanden” worden und er habe keine “Untaten” geleugnet und achte den jüdischen Glauben. Dass diese Dinge keine Entschuldigungen sind und nicht das Problem, ist dem Rechtsextremisten offenbar nicht klar. Aber sonst wäre er wohl nicht AfD-Politiker. Es reiht sich offenbar ein in die vielen, vielen rechtsextremen “Einzelfälle” der Faschisten-Partei.

Artikelbild: Screenshots