10

Diese 3 Fakten über Klimaanlagen kanntest du vielleicht noch nicht

von | Aug 30, 2024 | Analyse

Im Gegensatz zu südlicheren Ländern gibt es in Deutschland weniger Klimaanlagen. Durch den fossil erzeugten Klimawandel verschieben sich diese wärmeren Klimazonen nun aber zu uns. Deutsches Klima wird dann eher so wie in Südfrankreich oder Italien. Nur halt ohne das Meer und den Urlaub. Und das, obwohl bereits jetzt die Hitze teils kaum zu ertragen ist. Und immer mehr Menschen an Hitze sterben.

Quelle https://www.umweltbundesamt.de/klimatische-zwillingsstaedte-in-europa#klimatische-verschiebung-deutscher-regionen-nach-sudwesteuropa

Der Kampf gegen den Klimawandel braucht nicht zwingend nur Verzicht, sondern ist auch durch das Umstellen auf andere Technologien möglich. Grüne Technologien machen uns gleichzeitig anpassungsfähiger an die sich verändernden Umstände. Besonders zu nennen sind hier Fortschritte bei Solaranlagen und Wärmepumpen. 

Diese beiden grünen Technologien führen dazu, dass viele bisherige Argumente gegen Klimaanlagen an Kraft verlieren. Hier drei Argumente, die gängige Einwände widerlegen:

1. Klimaanlagen sind Wärmepumpen

Wusstest du? Klimaanlagen und Wärmepumpen sind eigentlich genau das Gleiche. Es gibt eine Kühlflüssigkeit, die Wärme aufnimmt und sie an der anderen Seite abgibt. Das funktioniert bei den meisten Geräten in beide Richtungen. Die meisten als „Wärmepumpen“ bezeichneten Geräte erwärmen dabei zunächst Wasser in einem Pufferspeicher, welches dann die Heizungsrohre warm macht. Klimaanlagen hingegen sind eher bekannt durch ihren kühlen Luftstrom. Allerdings kommt in beiden Fällen eine Kühlflüssigkeit zum Wärmetransport zum Einsatz. Das funktioniert in beide Richtungen, egal ob man Heizen will oder Kühlen.

Das heißt, eine Klimaanlage kann auch zum Heizen genutzt werden und eine Wärmepumpe zum Kühlen. Wer bisher mit Gas oder Öl heizt, kann mit einer Klimaanlage also auch dem Klima etwas Gutes tun. Denn solange es nicht extrem kalt ist, ist eine Klimaanlage auch eine sehr effiziente und klimafreundliche Heizung. Klimaanlagen sind immer noch wesentlich effizienter als Öl und Gas, selbst wenn der Strom noch nicht ganz klimaneutral ist. 

Und wer sowieso an den Heizungstausch denkt, der kann sich mit einer Wärmepumpe gleich Gedanken um die Kühlung seines Gebäudes machen. 

Für den Einbau einer Wärmepumpe kann man 70 % der Kosten per KfW-Förderung durch staatliche Zuschüsse abdecken. Und dann kannst du damit heizen – und auch direkt bei den steigenden Temperaturen kühlen.

2. Sonnen-Strom wird immer günstiger

Der Solarstromausbau verläuft gerade extrem schnell. Das Ausbauziel für Solar für dieses Jahr wurde bereits Mitte Mai erreicht. 2023 wurden 14,6 GW zugebaut – so viel, wie insgesamt zwischen 2012 und 2019 erhöht wurde. 

Die Kosten für Solarmodule sind extrem stark gefallen – erneuerbare Energien sind damit durch die Bank günstiger in der Stromerzeugung als fossile Kraftwerke – sogar wenn man den Akku mit einrechnet. Teilweise finden sich derzeit Angebote für 52 € pro Solarpanel. 2022 kostete das Panel noch um die 180 €.

Klimaanlagen sind im Betrieb nicht günstig, aber wenn man eigene Solarenergie nutzen kann, fällt dieser Nachteil weg. Denn: Das Lastprofil der Klimaanlage deckt sich sehr gut mit dem selbst erzeugten Strom. Also genau dann, wenn auch die Sonne scheint, läuft die Klimaanlage. 

Klimaanlage und Solar helfen sich hier gegenseitig, denn Strom selber zu verbrauchen ist immer besser, als ihn ins Netz einzuspeisen. Das lohnt sich besonders bei Balkonsolar, da es hier ja keine Einspeisevergütung gibt. 

3. CO₂-Bilanz über die Lebensdauer

Der Strom aus dem Netz ist zwar erst zu 57 % erneuerbar, allerdings verbessert sich das gerade schnell. Für die Beachtung der CO₂-Bilanz ist die ganze Lebensdauer wichtig. Ab 2030 soll der Strom bereits zu 80 % erneuerbar sein. Besonders gut läuft wie gesagt der Solarausbau, bei Windkraft ist es teilweise noch schwierig. Und eben auch im Gebäudebereich.

Wenn es im Gebäudebereich möglich ist, durch Luft-Luft-Wärmepumpen (also Klimaanlagen) Öl und Gas zu verdrängen, dann ist das sogar positiv für die Klimabilanz.

Fazit:

Du kannst also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen! Aufgrund der weiter steigenden Temperaturen musst du dir ohnehin Gedanken machen, eine Klimaanlage zuzulegen. Aber um in Zukunft günstiger und klimaneutral zu heizen, solltest du sowieso umstellen – und das kannst du beides mit ein und demselben Gerät erreichen!

Achte beim Kauf einfach darauf, dass deine Klimaanlage auch heizen kann. Oder deine Heizung eben auch kühlen. Gasheizungen können das nämlich bekanntermaßen nicht. Und hol dir, wenn möglich, am besten noch ein günstiges Balkonsolar-Gerät oder eine PV fürs Dach. Dann spricht da erst recht nichts dagegen. 

Der Deutsche hat generell die Lebenseinstellung, dass Arbeit hart sein muss, und was nichts kostet, sei nichts wert. Doch wir kommen langsam zu dem Teil der Energiewende, der wirklich Spaß macht und allen etwas bringt. Durch eigenen Solarstrom vom Balkon für lau die eigene Wohnung heizen oder kühlen. Kühlere Häuser, billiger Solarstrom vom Balkon – die Energiewende wird an vielen Stellen einfacher. Das darf man ruhig mal weitersagen. Es sind die Informationen, von denen die rechten Desinformationskampagnen, über die am Ende alle reden, ablenken wollen.

Disclaimer: Niemand hat für diesen Artikel bezahlt! Wir wollen einfach Informationen verbreiten, die dabei helfen, dass Menschen informierte Entscheidungen treffen. Denn wenn wir das Klima retten, profitieren wir alle davon. Artikelbild: canva.com