Wie genial!
Sawsan Chebli ist alles das, was Rechtsextreme hassen. Eine Frau mit Migrationshintergrund, erfolgreich, gebildet und politisch, Muslima. Sie war bereits des Öfteren Ziel von rechtsextremen Shitstorms. Auch hatte sich beispielsweise Beatrix von Storch vor ein paar Monaten herzlos über den damals kürzlich verstorbenen Vater Cheblis lustig gemacht.
Herzlos: Von Storch (AfD) tritt verbal auf verstorbenen Vater von Sawsan Chebli ein
Vor zwei Wochen gab es dann den Versuch, einen Sturm der Empörung über ein vier Jahre altes Foto von Chebli zu initiieren. Weil sie auf diesem eine Rolex trägt. Eine lächerliche und sinnlose Debatte, die die Heuchelei der rechten Trolle aufzeigte. Es war so offensichtlich, viele NutzerInnen zeigten großartig den Unsinn der Empörung auf:
Rechte „empört“, weil Chebli eine Rolex trägt, das Netz schlägt zurück
So reagiert die Schweiz
Einen Schlusspunkt setzte indes jetzt der Schweizer Botschafter. Wie Chebli heute auf Twitter berichtet, hatte sie heute ein Geschenk des Botschafters Paul Seger in ihrem Postfach: Eine Swatch!
So gehen Schweizer mit der deutschen #Rolex-Debatte um. Diese #Swatch lag in meiner Post! Ein Geschenk des schweizer Botschafters @BotSchweizDE. Ich darf sie nicht behalten, smart ist die Idee trotzdem. Seine Exzellenz, danke! pic.twitter.com/6tHKsvcMUm
— Sawsan Chebli (@SawsanChebli) November 3, 2018
Nach eigener Aussage darf sie die Uhr nicht behalten, aber eines muss man dem Botschafter lassen: Humor hat er! Vermutlich dürfte die ganze Debatte am Ende lediglich kostenlose Werbung für den Uhrenhersteller gewesen sein. Also: Zeit für eine neue Uhr! Wie gefährlich es jedoch ist, dass die Medien unkritisch über den Fall berichtet haben, haben wir in diesem Artikel erklärt:
Cheblis Rolex: So helfen die Medien einer rechtsextremen Kampagne
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