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Sind wirklich so viele Trump-Unterstützer Hunde-Mörder?

von | Sep 25, 2024 | Faktencheck

Unter prominenten Trump-Unterstützern gibt es offenbar eine große Zahl an Personen, die Hunde getötet haben sollen, es kursieren sogar Gerüchte, dass Hunde gegessen wurden. Das betrifft Vize-Anwärterin Kristi Noem, Kevin Roberts, und JFK Jr., unter anderem. Wurden deshalb von der Trump Wahlkampf-Kampagne so viele Lügen verbreitet über erfundene Hunde-Mörder unter Ausländern, die es nicht gibt? Um davon abzulenken? Der Faktencheck. Achtung: Artikel enthält die Beschreibung von Gewalt gegen Tieren durch Trump-Unterstützer. 

Vize-Anwärterin von Trump stolz, Hund getötet zu haben.

Der Mann, der am Ende der Vizepräsidentschaftskandidat von Trump wurde, heißt J.D. Vance – und er ist nicht besonders beliebt.

Dabei war nicht immer klar, dass Trump Vance auswählen würde. Zuvor war die Republikanerin Kristi Noem hoch im Kurs. Immerhin ist Trump bei weiblichen Wählern sehr unbeliebt (warum wohl). Um sich die Nominierung zu ergattern, wollte Kristi Noem offenbar als „taffe Frau“ erscheinen, die auch „schwierige Entscheidungen“ treffen könne. Und prahlte in ihrem Buch damit, ihren Hund „Cricket“ getötet zu haben, anstatt ihn zu trainieren. Und auch eine Ziege.

Kristi Noem hatte außerdem gefordert, den Hund von Joe Biden zu töten. Trump hatte Noem nach den Vorwürfen – wie könnte es auch anders sein – in Schutz genommen. Dieser Vorwurf ist also echt.

Gründer von Project 2025 hat Hund getötet

Wie der Guardian berichtet, habe der Gründer des faschistischen „Project 2025“, Kevin Roberts, Kollegen gegenüber unabhängig voneinander zugegeben, den Pitbull seines Nachbarn im Jahr 2004 mit einer Schaufel getötet zu haben. Er hätte zu viel gebellt.

Roberts bestreitet die Vorwürfe. Allerdings ist der Hund seines Nachbarn tatsächlich in diesem Jahr „verschwunden“. Roberts hat die Geschichte wohl mehreren Kollegen bei verschiedenen Gelegenheiten erzählt. Offenbar war er recht stolz darauf.

Project 2025 ist ein Plan zur undemokratischen Umgestaltung der Exekutive der US-Bundesregierung im Fall eines Siegs der Republikanischen Partei bei den US-Präsidentschaftswahlen Anfang November 2024. Das Ziel ist, dem Präsidenten alleinige Macht über die Exekutive zu geben und demokratische Kontrollen auszuhebeln. Das Projekt wird von Trump-Supportern geführt.

JFK Jr. hat keinen Hund gegessen

Dass der Präsidentschaftskandidat, Impfgegner, Verschwörungslügner und jetzt Trump-Unterstützer JFK Jr. einen Hund gegessen hat, kann allerdings als widerlegt gelten. Es gibt ein Foto, auf dem er beherzt in den gebratenen Körper eines Tieres beißt, das durchaus aussieht, als könnte es ein Hund sein. Das Bild zeigen wir aus Sensitivitätsgründen hier nicht. Ihr könnt es hier sehen. Laut gleich zwei US-Faktencheckern handelt es sich bei dem Foto vermutlich um ein Lamm.

Die Geschichte ging viral, da das Foto aus demselben Jahr stammt, in dem bei JFK Jr. ein Gehirn-Parasit diagnostiziert wurde. JFK Jr. hatte einem Freund gegenüber gescherzt, dass es sich auf dem Foto um einen Hund handelte. Ein ganz normaler Trump-Unterstützer also.

Vorgebliche Tierschützer

Die Familie des Faschisten Trump möchte sich gern als Tierschützer inszenieren. So eröffnete die Schwiegertochter von Trump zum Beispiel, Lara Trump, eine NGO für das angebliche Retten von Hunden. Nur: Diese NGO gab Millionen dieser Spendengelder für merkwürdige Zwecke aus, zum Beispiel fast 2 Millionen Euro für Events in Trump-eigenen Räumlichkeiten. Also auch mal wieder eine von vielen Betrügereien des Kriminellen Trump.

Währenddessen startet eine Gruppe von Haitianern aktuell einen Gerichtsprozess gegen Trump, da dessen Lügen über getötete Haustiere durch Einwanderer in Springfield sehr viel Hass gegen Einwanderer geschürt haben. Durch die Falschbehauptungen durch Trump hatte es Bombendrohungen gegeben und mehrere Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Dabei gibt es nachweislich mehr prominente Trump-Unterstützer, die Hunde getötet haben, als Haitianer. Dort waren es nämlich: null.

Artikelbild: Bryan Regan